17 April 2008

Heuschnupfen und Intelligenz

Was gibt es nicht für herrliche Studien...

Zum Beispiel diese hier, die mir die Firma Hevert (ein Hersteller für homöopathische Mittel sendete):

Heuschnupfen macht per se sicherlich nicht dumm, kann aber die Konzentration beeinträchtigen und das Leistungsniveau mindern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie mit insgesamt 1834 Teenagern in England [1]. Alle Studienteilnehmer waren zwischen 15 und 17 Jahre alt und zur Hälfte weiblich. Aufgefallen war, dass 662 Schüler bei der Teilnahme am Abschlussexamen im Sommer mindestens eine Note schlechter abgeschnitten hatten als im vorangegangenen Probeexamen im Winter. 1172 hatten dagegen das Leistungsniveau des Probeexamens gehalten oder sogar verbessert. Wie die detaillierte Befragung beider Gruppen ergab, litten die Prüfungsteilnehmer mit den schlechteren Noten im Sommerexamen signifikant häufiger an Heuschnupfen und nahmen öfter sedierende Antihistaminika ein. Mit dieser englischen Studie wurde erstmals ein Zusammenhang zwischen allergischen Symptomen und Prüfungserfolg belegt. Das Ergebnis sollte Eltern und Lehrer motivieren, Kinder und Jugendliche mit allergischen Symptomen rechtzeitig behandeln zu lassen. Schließlich lernt niemand gut mit juckenden und tränenden Augen, laufender Nase und Atembeschwerden. Zumal es bei einem Drittel der Allergiker zu dem gefürchteten "Etagenwechsel" kommt, wie die Ausweitung des Entzündungsprozesses von den oberen in die unteren Atemwege salopp genannt wird. Die Folge ist allergisches Asthma mit Bronchospamus, Hypersekretion von zähem Schleim und Atemnot. Je früher man dagegen aktiv wird, desto besser.

Kein Laissez-faire bei Heuschnupfen!

Nur etwa zehn Prozent der Menschen mit Heuschnupfen werden ausreichend medizinisch versorgt, hieß es schon 2004 im "Weißbuch Allergie in Deutschland". Woran dies liegt und ob die Betroffenen überhaupt einen Therapeuten konsultieren, untersuchte kürzlich eine Studie in fünf europäischen Ländern: Deutschland, Frankreich, England, Italien und Spanien. Dazu wurden 2966 Erwachsene mit allergischer Rhinitis per Internet oder Telefon nach ihrem Umgang mit der Allergie befragt. Dabei zeigte sich, dass 53 % der Befragten während des letzten Jahres kein einziges Mal einen Therapeuten aufgesucht hatten und 30 % sich selbst in der Apotheke versorgten. Andere gaben an, dass sie sich das Geld lieber sparten und dem Ende der Saison entgegen litten [2]. Doch das ist keine Lösung. Wer versucht, seine Allergien zu ignorieren, gefährdet seine Gesundheit - und vielleicht auch seine Karriere.

Allergenkarenz ist bei Heuschnupfen kein realistischer Weg

Wer auf Pferdehaare oder einzelne Lebensmittel allergisch regiert, kann sie meiden. Doch weitgehend chancenlos sind Pollenallergiker. Von einer einzigen Birke wehen durchschnittlich mehr als fünf Millionen Pollen durch die Luft, von einem Haselbusch rund 600 Millionen [3]. Hinzu kommt, dass die winzigen Pollen bei günstigem Wind mehrere hundert Kilometer zurücklegen können. Dabei genügen beispielsweise bei einem Menschen mit einer Allergie gegen Birkenpollen bereits zehn Pollenkörner pro Kubikmeter Luft, um eine allergische Reaktion in Gang zu setzen. Obwohl sich die Pollenzahlen pro Kubikmeter Luft laut Deutscher Gesellschaft für Allergologie und klinischer Immunologie (DGAKI) bisher nicht wesentlich verändert haben, treten allergische Reaktionen häufiger und heftiger auf. Vermutlich sind an dieser Entwicklung auch Umweltschadstoffe wie Nitrate, Kohlendioxid oder Dieselruß beteiligt. Sie verbinden sich mit den Pollen und erhöhen so das allergene Potenzial.

Längere Allergiesaison durch Ambrosia

Eine neue Gefahr droht Pollenallergikern von einer eingeschleppten Pflanze, der Ambrosia artemisiifolia bzw. dem "Aufrechten Traubenkraut". Ihre Pollen sind hochallergen: Schon 5 bis 10 Pollen pro Kubikmeter Luft reichen aus, um die typischen nasalen und konjunktivalen Beschwerden auszulösen. Auch Kreuzreaktionen mit Nahrungsmitteln wie Banane und Melone sind bereits bekannt. Die Pflanze, die im Englischen "Ragweed" genannt wird, wurde vor etwa 150 Jahren aus USA nach Europa eingeschleppt. Seitdem verbreitet sich das bis zu zwei Meter hochschießende Kraut sehr rasch. Das liegt unter anderem daran, dass ihr Samen häufig im Vogelfutter vorkommt. Wie die Ambrosia in verschiedenen Wachstumsphasen aussieht, zeigt die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft unter: www.lfl.bayern.de/ips/unkraut/25798. Wenn Patienten im Spätsommer über ungewohnte allergische Symptome klagen, könnten die Ambrosia-Pollen dafür verantwortlich sein. Diese Pflanze kann die Leidenszeit von Pollenallergikern um mehrere Wochen verlängern, weil sie erst von August bis Ende September blüht. Eine einzige Ambrosia-Pflanze kann dann bis zu einer Milliarde Pollen emittieren.

Regulationstherapie dämpft Überreaktion

Angesichts dieser Allergenübermacht sind Medikamente hilfreich, die das überforderte Immunsystem beruhigen. Dazu zählt das homöopathisches Arzneimittel Hewallergia Complex. Es wirkt im Sinne der Reiz- und Regulationstherapie und induziert eine Umstimmung und Dämpfung der immunologischen Überreaktion. Das homöopathische Komplexmittel enthält neben Apis, Kalium bichromicum, Marum verum und Verbascum als Hauptbestandteil Galphimia glauca, dessen Wirksamkeit durch klinische Studien bestätigt wurde [4]. Optimal ist es, wenn die Hewallergia Complex-Behandlung bereits in der symptomfreien Zeit begonnen wird, um die Umstimmung frühzeitig einzuleiten. Doch auch während der Saison kann die Intensität der akuten Beschwerden deutlich reduziert werden.

Literatur:

1) Sharp Hadley J et al. Treatment of acute and chronic rhinosinusitis in the United States, 1999-2002 Arch Otolaryngol Head Neck Surg 2007 Mar; 133(3): 260-5.
2) Stalman W et al. The end of antibiotic treatment in adults with acute sinusitis-like complaints in general practice? A placebo-controlled double-blind randomized doxycycline trial. British J Gen Pract 1997; 47: 794-9.
3) DeSutter Al et al. Does amoxicillin improve outcomes in patients with purulent rhinorrhea? A pragmatic randomized double-blind controlled trial in family practice. J Fam Pract 2002; 51: 317-3.
4) Bucher HC et al. Effect of amoxicillin-clavulanate in clinically diagnosed acute rhinosinusitis: a placebo-controlled, double-blind, randomized trial in general practice. Arch Intern Med 2003; 163: 1793-8.
5) van Buchem FL et al. Primary-care-based randomised placebo-controlled trial of antibiotic treatment in acute maxillary sinusitis. Lancet 1997; 349: 683-7.
6) Merenstein D et al. Are antibiotics beneficial for patients with sinusitis complaints? A randomized double-blind clinical trial. J Fam Pract 2005; 54: 144-52.
7) Ponikau Jens U et al. Striking deposition of toxic eosinophil major basic protein in mucus: implications for chronic rhinosinusitis. J Allergy Clin Immunol 2005; 116(2): 362-9.


Mein Fazit: Heuschnupfen lässt sich in der Tat mit Naturheilkunde und Alternativmedizin sehr gut behandeln... und die Ambrosia sollten Sie kennen und so schnell wie möglich aus Ihrem Garten entfernen!

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