08 Mai 2007

Der Krankheitswahn - oder Hilfe ich bin GESUND!

Hier eine "kleine" Geschichte, die mir der Kollege Siegfried Müller aus Giessen sandte:

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Hilfe, ich bin gesund!

Ehrlich, ich habe nie etwas gespürt.
Meine Gelenke taten nie weh, ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal eine Erkältung hatte. Essen konnte ich was ich wollte, mein Magen schien auch Nägel problemlos zu vertragen. Über meine Ernährung habe mir nie Gedanken gemacht. Kopfschmerzen kannte ich nicht. Die wenigen Zigaretten am Tag und das bisschen Alkohol hat habe ich immer problemlos weggesteckt. Mit einem Wort, ich fühlte mich pudelwohl.

Dann war da dieser denkwürdige Tag, an dem ich erfuhr, dass ein alter Freund an Krebs verstarb. Er war bis dahin kerngesund, hatte nie etwas gehabt und Ärzte nur vom Praxisschild gekannt. Wie ich! „Das ist oft so“, sagte eine Freundin die sich in Gesundheitsdingen auskennt:„ich kenne da viele Beispiele. Das Abwehrsystem arbeitet nicht, deshalb sind diese Menschen auch nie krank.“

Ich bin ja auch nie krank! Scheiß lahmes Abwehrsystem! Vielleicht habe ich auch Krebs?
Wie Torpedos schossen mir diese Gedanken durch den Kopf und fraßen sich in mein Gehirn.
Mein Herz raste, mein Blutdruck stieg, im Magen fühlte ich plötzlich einen Klumpen wachsen.
Lebe ich wirklich gesund? Sollte ich vegetarisch leben? Die Zigaretten lassen? Nur noch Wasser trinken?
Ich muss sofort zum Arzt!
„ Nun ja, Ihr Blutdruck ist etwas hoch, Ihre Pulsfrequenz gefällt mir auch nicht!“
„Wir machen mal ein EKG und lassen die Blutwerte überprüfen.“
Eine Woche später – Arzttermin.
„ Also, die Blutfette sind etwas hoch, die Leberwerte an der Grenze, das Herz ist auch in Ordnung.“ „Ich verordne Ihnen mal ein Blutdruckmittel, aber eigentlich sind Sie gesund!“
Ich will aber nicht gesund sein! Ich will nicht an Krebs sterben! Stümper, er hat bestimmt etwas übersehen. Was ist mit meinem Magen? Habe ich vielleicht Magenkrebs?
Ich muss sofort zum Arzt!
„Immer mit der Ruhe, wir machen mal eine Magenspiegelung“ Nach der Spiegelung.
„Was Schlimmes ist es nicht. Die Magenschleimhaut ist etwas entzündet. Ich verordne Ihnen mal einen Säureblocker!“
War das alles? Was ist mit meinem Rücken? Der tut ab und zu mal weh? Hatte ich das früher schon? Prostatakrebs soll ja in der Wirbelsäule Metastasen bilden.
Ich muss sofort zu Arzt.
„Ihre Prostata ist altersgemäß leicht vergrößert, Ihr Krebswert (PSA) liegt an der Grenze. Nicht weiter schlimm. Ich verordne Ihnen mal ein Präparat aus Kürbissamen.“
Was ist aber mit meiner Heiserkeit? Auch huste ich jetzt öfter, morgens muss ich auch Schleim ausspucken. Manchmal habe ich das Gefühl keine Luft zu kriegen.
Ich werde doch keinen Kehlkopfkrebs oder gar Lungenkrebs haben?
Ich muss sofort zu Arzt.
„Wir messen mal Ihre Lungenkapazität und sicherheitshalber röntgen wir mal Ihre Lunge.“
„Alles in Ordnung, ich denke Sie haben nur eine Bronchitis. Ich verordne Ihnen mal ein Antibiotikum, dann wird es schon besser werden.“

Jetzt bin ich beruhigt. Ich muss täglich vier Medikamente einnehmen. Mein Abwehrsystem arbeitet. Ich fühle mich krank und meine Leistung hat rapide abgenommen. Ich rauche nicht mehr, lebe vegetarisch, trinke täglich Unmengen stilles Wasser und lese immer die Apothekenrundschau. Man kann ja nie wissen. Aber ich habe keinen Krebs.

Vor einer Woche ist ein alter Schulfreund gestorben. Er hatte Krebs. Kein Wunder sagte mir ein Bekannter. Er war ja ständig krank. Hat schon Jahre Unmengen an Medikamenten eingenommen. Der Arzt meinte sein Abwehrsystem sei zu schwach gewesen. Die Nebenwirkungen der Medikamente haben wohl ihr Übriges dazu beigetragen.

Nach diesem Gespräch habe ich alle Medikamente weggeworfen.
Jetzt geht es mir wieder gut. Ich fühle mich wohl und gesund. Lebe wieder wie früher. Ein Gutes hatte diese Zeit der „Krankheit“ trotzdem. Ich rauche nicht mehr.

Siegfried Müller Heilpraktiker
Mail: hpsmueller@arcor.de
Webseite: www.heilpraktiker-mueller-giessen.de

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